Wer kennt sie nicht: die Musik-Box von Tonies – Figürchen drauf setzen und los spielt die Musik! Kinderleicht :-). Ebenso Kinderleicht schien die Idee, eine solche Musikbox in leicht abgewandelter Form selber zu bauen – Elektronikpäckchen mit Tonuino-Platine, Card-Reader, Anschlüssen etc. sowie Lautsprecher, Speicherkarte, Powerbank und bunte Knöpfe online bestellen, Lötkolben, Zinn plus Säge besorgen, ein paar Schrumpfschläuche kaufen und eine rohe Holzbox im Bastelgeschäft erwerben. Anleitung gibt’s natürlich auch ausführlichst im Netz (https://www.voss.earth/tonuino/) sowie ein Forum mit Erfahrungsaustausch anderer Bastler – sollte also eigentlich kein Problem sein… dachte sich ein mir sehr nahe stehender Mensch und machte sich ans Werk :-).

Ziel: bis zum Geburtstag des Neffen fertig sein!

Das erste Verlöten der elektronischen Bauteile und Anschlüsse klappte ganz gut und nach dem ersten Wochenende war tatsächlich schon der erste spannende Moment und Praxistest erreicht: Powerbank anschließen und: tadaaaaa – Lampen an! Gleich mal die erste Karte auf den RFID-Leser legen und diese mit diversen Knopfdrückern, die durch das virtuelle Admin-Menu durchleiten, programmieren (heißt: erste Musik auf die SD-Karte speichern und Karte mit dem Speicherordner bekannt machen). Und danach: tadaaaaa – Musik wird abgespielt beim Auflegen der Karte! Na wenn das nicht bis hierher reibungslos verlaufen ist.

Unterdessen habe ich mich auch ans Werk gemacht und nach dem Aussägen erster Löcher für Knöpfe und Lautsprecher (schwitz!) begonnen, die kleine Holzbox individuell für den später Beschenkten zu bemalen (Acrylfarben) – als Müllauto :-)! Einen ersten Eindruck gibts hier:

Die Grundfunktionalität des „Innenlebens“ war also schon hergestellt :-). Was der mir sehr nahe stehende Mensch danach aber noch verbessern, optimieren und verfeinern wollte, war neben einem kindersicheren Verschluss der Box (Schraube!), dem festen Verlöten aller Steckverbindungen (wackelfest!) unter anderem auch das Zwischenschalten eines kleinen An- und Ausschalters in den Stromkreislauf. Den gab es immerhin im gut sortierten Elektronik-Fachhandel (dort waren wir zwischenzeitlich Stammkunden geworden, um schön nacheinander alle fehlenden Dinge zu besorgen). Also nichts leichter als das – Stromfluss mittels Multimeter messen und dann plus und minus und Schalter einbauen und so…

WENN da nicht dieser eine fehlgeleitete Strom oder Kurzschluss oder was-auch-immer-es-am-Ende-wirklich-war gewesen wäre (ohohhhh)! So schnell konnten wir nicht gucken, wie die Elektronik schon wieder den Geist aufgegeben hatte…. Es folgten Tage und Wochen (!) der Ursachenforschung mit guten Kollegen… der schleichenden Akzeptanz des geschrotteten Innenlebens der Box… des Versuches, die Bauteile zu entlöten (nicht machen, hohes Frustpotential!)… mit erfolglosen Nachtschichten vor dem Geburtstagsbesuch des Neffens… des quasi „in-die-Ecke-Werfens“… des Besorgens eines alternativen Geburtstagsgeschenkes für den Neffen… des Bestellens eines vollständig neuen Elektronikbausatzes… diverse Besuche im Elektronikfachhandel des Vertrauens… und ein Neubeginn. Puuuuuuh!

Neues Ziel: bis zu Weihnachten als Geschenk für den Neffen fertig basteln!

Also von vorn – gar nicht so leicht, sich (bzw. den mir sehr nahe stehenden Mensch) wieder zu motivieren. Aber es folgten die Wochen des sich steigernden Lockdowns mit viel Zeit in dunklen Abendstunden, ein Zupacken meinerseits (wenn es 4 Hände brauchte) und ein bisschen Unterstützung aus der heimischen Werkstatt am Ende, was alles in allem schlussendlich dann doch von Erfolg gekrönt war :-).

Ich wurde zwischenzeitlich ein bisschen beneidet um den „schöneren“ Teil des Jobs, nämlich die Box weiter aufzuhübschen und mit Müllauto-würdigen Details zu versehen. Das hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich genau wie der Elektronikbastler am Ende mehr Zeit investiert habe als ursprünglich gedacht. Insgesamt für uns beide ein tolles Projekt!

Et finalement: joyeux noël – fröhliche Weihnachten für den kleinen Neffen :-).